Die Mörwald-Schwestern in den SN

In der Salzburger Nachrichten findet man einen Bericht über die beiden Obertrumer Mörwald-Schwestern, Mitglieder des ASK Salzburg.

Alois Grundner hat Beitrag gefunden und ihn gleich online gestellt.

Link USK Uttendorf (Beitrag)

Original Beitrag Salzburger Nachrichten

Miriam und Magdalena Mörwald aus Obertrum zählen zu den besten Schachspielerinnen Österreichs. Ihr Hobby liegt im Trend – wegen einer Serie auf Netflix.

Mindestens an drei Tagen in der Woche trainiert Magdalena Mörwald Schach. Ihr erstes Brett bekam sie mit sechs Jahren. Ein Jahr später trat sie auf der Schach-Weltmeisterschaft für Österreich an. Als Mitglied des U18-Kaders zählt Magdalena zu den besten Nachwuchs-Spielern in Österreich. Das Ziel der 17-Jährigen? “Ins Nationalteam kommen und für Olympia antreten.”

Ihre Stärke ist Blitzschach. Die schnelle Variante des Turnierschachs dauert statt vier bis fünf Stunden nur fünf bis zehn Minuten. Beim Blitzschach komme es vor allem auf die Taktik der Spieler an, sagt Magdalena. “Man muss Spielzüge vorherberechnen können.” Wie sie das mache? “Ich übe regelmäßig verschiedene Spielzüge durch”. Dafür helfen ihr Bücher, in welchen besonders schwierige Spielsituationen beschrieben werden.

Fans der Netflix-Serie “Damengambit” sollten diese Art des Vorbereitens auf Schachturniere kennen. Hauptfigur Beth Harmon (gespielt von Anya Taylor-Joy) geht ganze Schachspiele in Gedanken durch – ohne ein Brett vor sich zu haben. Dafür bedarf es einer enormen Vorstellungskraft, weiß Magdalena. “Das schaffen nur extrem gute Spieler”. “Damengambit” ist die bisher erfolgreichste Miniserie der Streamingplattform.

Die Serie ist nach einem beliebten Eröffnungsspiel benannt und erschien am 23. Oktober. In den ersten vier Wochen haben mehr als 60 Millionen Haushalte die Literaturverfilmung gesehen. Das Unternehmen chess.com betreibt die größte Online-Schach-Plattform weltweit. Während des ersten Lockdows sei die Nachfrage nach Online-Tunieren bereits enorm gestiegen, Tendenz seit November steigend. Auch Versandhäuser melden derzeit Rekordverkäufe von Schachsets und Anfängerlektüre.

Der Präsident des Salzburger Schach-Landesverbands, Rudolf Berti, freue sich über den Imagegewinn des Schachsports. An den Mitgliederzahlen der Vereine merke er dies jedoch coronabedingt nicht, sagt er: “Derzeit finden keine Jugendtrainings statt”. Was er jedoch schon sehe: “Jugendliche, die mit dem Schach aufgehört haben, zeigen nun mit Hinweis auf die Serie wieder gesteigertes Interesse am Sport.”

Miriam Mörwald ist ein Jahr älter als Magdalena. Auch sie ist eine begeisterte Schachspielerin. Was sie an dem Spiel fasziniere? “Man lernt nie aus.” Zu ihren Vorbildern zählt die 2019 verstorbene Schachlegende Eva Moser. Die gebürtige Tamswegerin belegte in der Weltrangliste Platz 34, bevor sie sich aus gesundheitlichen Gründen vom Wettkampfschach zurückzog. “Mit acht Jahren durfte ich gegen Eva Moser einmal eine Simultanpartie spielen”. Dabei tritt ein Spieler – in diesem Fall Eva Moser – gegen mehrere Spieler gleichzeitig an.

“Das war eine tolle Erfahrung und hat mich motiviert, weiter zu trainieren.”

Obwohl die Schwestern Miriam und Magdalena beide Schachspielerinnen sind, treten sie nur selten zu Übungszwecken gegeneinander an. “Das wird schnell langweilig, da wir meistens die gleiche Eröffnung spielen”, sagt Magdalena. So wird die erste Phase eine Schachspiels bezeichnet.

Magdalena setzt sich mit anderen Schachspielerinnen aus Österreich dafür ein, den Sport bei jungen Mädchen und Frauen beliebter zu machen. “Schach ist immer noch ein Männersport. Viele Mädchen trauen sich deshalb nicht, mit dem Sport anzufangen oder hören bald wieder auf”. Deshalb hat sie sich mit anderen Spielerinnen zusammengeschlossen. Sie bieten jüngeren Spielerinnen Unterstützung und sind Ansprechpartner.

Erfolgreichste Miniserie

Hauptfigur Elizabeth “Beth” Harmon wächst in den 1950er Jahren in einem Waisenhaus auf. Sie möchte in der männerdominierten Welt des Schachsports bestehen und Weltmeisterin werden. Die Serie erschien auf Netflix am 23. Oktober 2020.


Ein Ausschnitt aus der Netflix-Serie.
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